JOSEPHINE KAISER

* 1974 Berlin

 

1995 Fachabitur Gestaltung und Design München

 

Seit dem Zeitraum arbeitet sie ausschließlich mit Fimo (Bastelknete in verschiedenen Farben) d.h. ihre Skulpturen sind eine Art Intarsienarbeit Nicht bemalt! Der Rest is BlaBlaBla – Sagt sie.

... Du hast jede von ihnen irgendwo schon mal gesehen, diese minutiös modellierten Gestalten im Halb- bis Hochrelief, die dich direkt ansehen und dir eure geheime Abmachung ins Ohr flüstern: „Ich verrate dich nicht, denn ich bin wie du“. Die einzige Mitwisserin, Josephine Kaiser, holt Komplexe, Fantasien, Geschichten, Sex, Spiel, Liebe und Triebe aus dem Seelenlimbo auf ihren Operationstisch, wo sie wie eine Chirurgin so lange das Unterbewusstsein präzisiert, bis eine Plastik entstanden ist. Sie verarbeitet dabei in einer Art Intarsienarbeit Fimo, aus der ihre 15 bis 30 cm großen Reliefs entstehen. Nichts wird gemalt, alles soll diese haptische Qualität haben, die man in Dellen auf nackten Oberschenkeln, warmen Wülsten, Falten und in allen erdenklichen Hautfarben mit dem Auge ertasten kann.

 

Seit 2011 gibt es auch „Kaiserschnitte“. Diese Scherenschnitte porträtieren ebenfalls laszive Ausgeburten der menschlichen Fantasie. Allen Porträtierten gemein ist ihre Herkunft, der Raum zwischen unserem Unterbewussten und gesellschaftlich anerkannter Moralität, zwischen „Es“ und „Ich“ oder „Über-Ich“ sozusagen. Josephine Kaiser feiert die Phantome und Symptome unserer Fantasie, statt diese wie Sigmund Freud als Quell allen Übels zu verdammen. Sie streckt dem chauvinistischen Psychoanalytiker die Zunge raus und zieht ihm die Hosen aus...